Der Islam (arabisch إسلام islām, „Unterwerfung unter oder Hingabe an Gott“); الإسلام al-islām, „der Islam“ ist mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern[1] nach dem Christentum (ca. 2,1 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte Religion der Welt. Seine Anhänger bezeichnen sich im deutschsprachigen Raum als Muslime oder Moslems.
Der Islam ist eine monotheistische abrahamitische Religion, die sich streng vom Polytheismus und auch von der christlichen Vorstellung von Inkarnation und Dreifaltigkeit abgrenzt. Bestimmendes Element ist die Lehre vom tauhid, der Einheit Gottes.
Das arabische Wort für „Gott“, „Gottheit“ ist ilah إله / ilāh. Die Pluralform ist: Aliha آلهة / āliha /„Gottheiten, Götter“ [2] bekannt aus der Schahada (siehe unten): Lā ilāha illa ʾllāh(u): „Es gibt keinen Gott außer (dem einzigen, allmächtigen) Gott“. Allah / الله / Allāh /„der (einzige) Gott; Gott“. Das Wort Allah gilt in den arabischsprachigen Ländern sowohl den Christen als auch den Muslimen als das Wort für "Gott". In anderen Sprachräumen wird "Allah" teilweise als "Gott der Muslime" betrachtet - eine Ansicht, die von den Muslimen selbst nicht unbedingt geteilt und als missverständlich angesehen wird, da für sie Gott jeglicher "Sache" des Universums übergeordnet ist und somit auch von jeglicher religiösen oder sonstigen menschlichen Gruppierung unabhängig bzw. für alle Menschen der Gleiche ist.
Der Islam ist nicht allein eine Religion, sondern zugleich ein in sich geschlossenes, für Muslime verbindliches rechtlich-politisches Wertesystem; als politische Religion fasst er Glaube und Staat zusammen. Er gründet auf dem Koran, der für die Gläubigen das unverfälschte Wort Gottes ist, „unnachahmbar“, von „übermenschlicher Schönheit“ darstellt und als erste Quelle einer Religion gilt, die die vielzähligen Aspekte des menschlichen Lebens umschließt.
Zweite Erkenntnisquelle neben dem Koran sind die Worte und Handlungen (Sunna) des Propheten Mohammed, dem „Siegel der Propheten“.
Mohammed wird von Nicht-Muslimen oft als sogenannter "Religionsstifter" angesehen. Dass diese Bezeichnen innerhalb des Islams umstritten ist, hängt damit zusammen, dass sich Muslime nicht unbedingt als Mitglieder einer "neuen" Religion sehen, sondern die göttliche Sendung einer ganzen Reihe von Propheten (von Adam bis Mohammed) anerkennen - mit dem Unterschied, dass jene Menschen, die sich heutzutage "Muslime" nennen, eben auch die Weisungen des letzten Propheten, Mohammed, anerkennen, Andersgläubige oder Ungläubige diese Weisungen jedoch nicht befolgen.
Die fünf Säulen des Islam bilden den Rahmen des Lebens eines Muslim. Sie sind das Glaubensbekenntnis, Gebet, Zakat geben (Unterstützung der Bedürftigen), Fasten im Monat Ramadhan und einmal im Leben die Pilgerreise nach Makkah für die, die es sich leisten können
1) Das Glaubensbekenntnis:
Das Glaubensbekenntnis „La ilaha illa Allah, Muhammadur rasuulu Allah“ muss mit Überzeugung gesagt werden. Dieser Ausspruch bedeutet „Es ist kein wahrer Gott außer Gott (Allah)1, und Muhammad ist der Gesandte (Prophet) Gottes.” Der erste Teil „Es ist kein wahrer Gott außer Gott” bedeutet, dass niemand das Recht besitzt, angebetet zu werden, außer Gott allein, und dass Gott weder einen Partner noch einen Sohn hat. Das Glaubensbekenntnis heißt Schahada, es ist eine einfache Formulierung, die mit Überzeugung gesagt werden sollte, wenn man zum Islam konvertieren möchte (wie auf diese Seite erklärt). Das Glaubensbekenntnis ist die wichtigste Säule des Islam.
2) Gebet:
Muslime verrichten fünf Gebete am Tag. Jedes Gebet dauert nicht länger als ein paar Minuten. Das Gebet im Islam ist die direkte Verbindung zwischen dem Gläubigen und Gott. Es gibt keinen Vermittler zwischen Gott und dem Gläubigen.
Im Gebet fühlt der Gläubige innere Freude, Frieden und Ruhe und dass Gott mit ihm oder ihr zufrieden ist. Der Prophet Muhammad sagte: {Bilal, rufe (die Leute) zum Gebet, beruhige uns damit.} Bilal war einer der Gefährten Muhammads , der beauftragt war, die Leute zu den Gebeten zu rufen.
Die Gebete werden in der Morgendämmerung, am Mittag, am Nachmittag, bei Sonnenuntergang und in der Nacht verrichtet. Ein Muslim kann fast überall beten, draußen, in Büros, Fabriken oder Universitäten.
3) Zakat geben (Unterstützung der Bedürftigen):
Alle Dinge gehören Gott und der Reichtum ist den Menschen nur anvertraut. Die eigentliche Bedeutung des Wortes Zakat ist „Reinigung“ und „Wachstum“. Zakat geben bedeutet, einen bestimmten prozentualen Anteil von Besitztümern an bedürftige Menschen zu spenden. Dieser Prozentsatz von 2,5% wird fällig auf Gold, Silber und Bargeld, das den Betrag von 85 Gramm Gold entspricht und sich für ein Mondjahr im Besitz befindet. Unser Besitz wird dadurch gereinigt, dass wir einen Anteil davon Bedürftigen geben, so wie das Beschneiden der Pflanzen neues Wachstum ausgleicht und fördert. Man darf natürlich soviel freiwillige Almosen geben, wie man möchte.
Man darf natürlich soviel freiwillige Almosen geben, wie man möchte.
4) Fasten im Monat Ramadhan:
Jedes Jahr im Monat Ramadhan,3 fasten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dabei halten sie sich von Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr fern.
Fasten ist förderlich für die Gesundheit, wird jedoch hauptsächlich als Methode der geistigen Selbstreinigung betrachtet. Durch die eigene Einschränkung von den weltlichen Dingen, selbst für eine kurze Zeit, gewinnt der Fastende wahre Zuneigung zu den Hungrigen und eine Weiterentwicklung für sein geistiges Leben.
5) Pilgerfahrt nach Makkah:
Die jährliche Pilgerfahrt (Hağğ) ist einmal im Leben Pflicht für die, die körperlich und finanziell in der Lage dazu sind. Über zwei Millionen Menschen kommen jedes Jahr aus allen Ländern der Erde nach Makkah. Obwohl Makkah immer ein Anziehungspunkt für Besucher ist, findet die jährliche Hağğ im zwölften Monat des islamischen Kalenders statt. Männliche Pilger tragen besonders einfache Kleidung, die jegliche Unterscheidung nach Klassen und Kulturen unmöglich macht, so dass alle gleich vor Gott stehen.
Die Riten des Hağğ bestehen aus dem siebenmaligen Umkreisen der Kaaba und dem siebenmaligen Gehen zwischen den Hügeln Safa und Marwa, wie es Haggar auf ihrer Suche nach Wasser getan hat. Dann stehen die Pilger zusammen in Arafa4 und bitten Gott um seine Vergebung und was ihnen noch am Herzen liegt. Dieser Tag wird oft mit dem Tag des Gerichts verglichen.
Das Ende des Hağğ bildet das große Fest Eid al-Adha, das mit Gebeten begangen wird. Dieses und Eid al-Fitr, ein Festtag am Ende des Ramadhan, bilden die zwei Feste des islamischen Kalenders