Tibetkrise

Wie ihr ja vermutlich alle mitbekommen habt, haben die Tibeter (von einst 1 000 000 Tibeter leben noch etwa 200 000 in Tibet, der Rest ist ins Exil geflohen) nach 58 Jahren Unterdrückung und Zwangsherrschaft durch die Chinesen einen Aufstand angezettelt, der in der Hauptstadt Lhasa seinen Ursprung hat.

Kurz zu Geschichte: Anders als viele glauben, war aber Tibet nicht das total idyllische Land. Vorallem Bauern hatten ein sehr hartes Leben und Familien haben zu gesehen, ihre Söhne als Mönche in Klostern unterzubringen, da ihnen da ein verhältnismäßig angenehmes Leben bereitet wurde.
Die Chinesen haben 1950 Tibet eingenommen, aus Platznöten. Unnötig zu sagen, dass viele unschuldige getötet wurden, denn eine Armee gab es nicht wirklich. Der Dalai Lama und viele andere mussten fliehen und können nicht zurück in ihre Heimat. Die tibetischen Frauen wurden mit Chinesen zwangsverheiratet, damit es keine reihen tibetischen Nachfahren gibt. Wer ein Bild vom Dalai Lama hat, auch bei sich zu Hause, kommt ins Gefängnis. Die Chinesen haben Tibet in vielen Teilen total zustört. Die Bäume, von denen es auf Grund der Höhe des Landes sowieso wenige gab, sind beinahe restlos abgeholzt. Viele Tempel, religiöse Stätte und Landstriche existieren nicht mehr.

Die Chinesen behaupten, obwohl ihnen klar sein sollte, dass ihnen niemand glaubt, dass bisher 11 Leute gestorben sind. Tibeter im Exil sagen, es seien 90 (dies ist auch die Zahl, die in Nachrichten genannt wird).
Doch heute ist Stichtag, wenn der Aufstand nicht von Seiten der Tibeter beendet wird, wird offiziel mit Gewalt vorgegangen.
An den Grenzen und in ganz Tibet verteil steht die Chinesische Armee, Lhasa ist komplett abgeriegelt. Touristen gibt es in der Hauptstadt keine mehr, sie sind ausgewiesen worden -ebenso wie internationale Hilfsorganisationen. Es soll keine Augeeugen geben.
Auch hat die chinesische Regierung Touristen in ganz Tibet dazu aufgefordert das Land zu verlassen und weist weiter munter aus.

Während die Tibet Krise die ausländischen Medien dominiert, weiß in China kaum jemand Bescheid. Wenn etwas darüber gesendet wird, werden die tibeter als gewaltsame Unruhestifter dargestellt, die es grundlos auf chinesische unternehmen abgesehen haben. Alle anderen Informationsquellen wurden abgestellt: alle Internetseiten über Tibet, die nicht von Chinas Regierung kontrolliert werden, sind nicht zugänglich, ebenso wie youtube, wo es videos von Tibetern in Tibet gibt. Da auch in China ausländische TV-Sender empfangen werden können, sieht man auf diesen Kanälen jetzt immer ein schwarzes Bild, wenn es um Tibet geht.

Die Olympischenspiele finden dieses Jahr in China statt. Es kann gut sein, dass deswegen der Aufstand jetzt losging -denn die Augen der Welt sind auf China gerichtet.
Boykott? NIEMALS! Denn ... was können die Sportler denn dafür? Aussage eines Mitglieds der deutschen Staffel: "Es ist unsere aufgabe da hinzufahren und das alles mit kritischem Auge betrachten"
Ich persönlich muss sagen: Wenn die Gewalt in Tibet eskaliert, und ich denke, dass sie das wird, dann ist für mich jeder Sportler der nach China fährt, an den Spielen teilnimmt und Chinas Image damit puscht und auch noch die Kassen füllt nicht weiter als ein dreckiger Mörder.
Und jedes Land, das noch weiter mit China kooperiert, Handel betreibt etc bzw tatenlos zusieht ist genauso schuldig.

China kann sich aufgrund seines Platzes in der globalen Handelswirtschaft vieles erlauben -aber irgendwo sollte auch mal Schluss sein.

Ich bin für Boykott der Olympischen Spiele, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, ist das doch wohl das mindeste was man für die Tibeter tun kann. Ich hoffe das die Welt diesmal nicht nur zusieht, sondern das die, die etwas tun können, auch ganz massiv etwas tun. Ich bin sowieso jedesmal aufs neue erschüttert das es noch so ein Maß an Unterdrückung und Folter gibt. Tibet, Türkei und Kurden... (Und das nennt sich dann ein zivilisiertes Land das in die EU möchte.)

ROG verurteilt Vorgehen Chinas gegen Medien

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt das Vorgehen der chinesischen Behörden gegen eine freie Berichterstattung aus Tibet auf das Schärfste. Ausländische Journalisten dürfen seit dem 12. März nicht mehr einreisen. Die Zensur des Internets und der Presse wurde ausgeweitet. Mindestens 25 Journalisten, unter ihnen 15 aus Hongkong, mussten Tibet oder angrenzende ehemals tibetische Gebiete verlassen.

"Dass ausländische Journalisten sich frei in China bewegen dürfen, war eine der wenigen positiven Entwicklungen im Vorfeld der Olympischen Spiele. Doch darüber hat sich die chinesische Regierung angesichts der Proteste in Tibet hinweggesetzt", so die Pressemitteilung der ROG. "Peking hat erneut sein Olympia-Versprechen gebrochen, die Lage der Menschenrechte zu verbessern." Nun werde ein Aufstand möglichst ohne Zeugen niedergeschlagen".

Quelle: Gulli

China fahndet im Internet nach Verdächtigen für die Unruhen in Lhasa Meldung vorlesen

Die chinesische Regierung hat erstmals zugegeben, dass in der Provinz Sichuan Sicherheitskräfte während der Unruhen in Notwehr auf Zivilisten geschossen hätten und dabei angeblich vier Personen verletzt worden seien. Es seien auch zahlreiche Polizisten bei den Aufständen verletzt worden. China gibt zu, dass diese nicht nur in Tibet, sondern auch in anderen Provinzen ausgebrochen seien, bezeichnet sie aber weiterhin als organisierte Aktionen, macht die "Dalai-Lama-Clique" dafür verantwortlich und versucht, sie vor allem als Gewalttaten und Plünderungen eines Mobs darzustellen.

Quelle: Heise

Es ist so abgrundtief böse, was da stattfindet... und die Welt schaut zu, ohne einen Finger zu rühren...